@klima.taz berichtet: „Überall auf der Welt entstehen seit 20 Jahren neue Tram-Linien. Derzeit können sie Menschen in 400 Städten weltweit nutzen, 16.000 Schienen-Kilometer global zählt die International Association of Public Transport, Stand 2021. Eine Renaissance, für die es gute Gründe gibt.
In den 1930er Jahren gab es Straßenbahnen in 900 Städten. Das Tram-Netz in Los Angeles hatte eine Länge von rund 1.600 Kilometern. Paris konnte sich um 1925 mit über 900 Kilometern Schienen rühmen. Heute, und mit erfolgreicher Wiedereinführung, sind es knapp 200 Kilometer.
Warum aber war die Tram vielerorts verschwunden? Kurze Antwort: Sie musste dem Auto weichen – und einem neuem städteplanerischen Zeitgeist. Dieselgetriebene Busse ersetzten die Bahnen, wer es sich leisten konnte, fuhr in seinem eigenen Auto. Die Tram sei zu langsam, unflexibel, teuer, lautete das Argument.
Ihre Rückkehr hat nun nicht nur mit ihrer guten Klimabilanz zu tun – nach Zahlen des Umweltbundesamts stößt sie bei ähnlicher Auslastung pro Personenkilometer nur etwas mehr als halb so viel CO2 aus wie ein durchschnittlicher Diesel-Linienbus, ein Fünftel so viel Stickoxide und ein Viertel so viel Feinstaub. Sie schneidet auch etwas besser als Elektrobusse ab.
Die Tram hat eigene Gleise, bekommt Vorrang und ist deshalb schneller als der Straßenverkehr. Auf den modernen Gleisen kann grüner Rasen wachsen, der kühlend wirkt und CO2 absorbiert.
Ein weiteres Argument für die Tram: Die günstigeren Kosten. „In Deutschland geben wir etwa 10 Millionen für einen Straßenbahnkilometer und ungefähr 100 Millionen für einen U-Bahn-Kilometer aus“, sagt Mobilitätsforscher Wulf-Holger Arndt. Er forscht zu Mobilität und Raum an der TU Berlin. Eine Tram kann in etwa drei Busse ersetzen.
„Eine Tram schafft ein neues urbanes Selbstverständnis und wird als Verkehrsmittel anders wahrgenommen“. Autofahrer:innen steigen eher auf die Tram um als auf den Bus, das haben Studien gezeigt, so Arndt.“
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